Wie kam es dazu?
Alles begann mit einem Glas Marillenmarmelade, das ich in Znojmo an einem Stand an der Straße kaufte. Von der Wachau in Österreich bis in „unsere Gegend“ in Südmähren wachsen die schmackhaften Früchte und werden hier angebaut.
Zu Hause angekommen, war die ganze Familie höchst begeistert von dieser Köstlichkeit.
Und so beschloss ich, dass ich im Sommerurlaub, den ich in Tschechien und Österreich verbringen wollte, eigene Marillenmarmelade herstellen wollte.
Alle Urlauber saßen einen Abend lang in unserer Wohnung und verarbeiteten je eine Kiste zuvor organisierte Marillen und eine Kiste Zibarten zu Marmelade. Hier sei angemerkt, dass wir es als sehr mühsam fanden, die Zibarten zu entsteinen. Ich werde die Früchte künftig wohl lieber edlen Destillaten zuführen…
Uns gelang eine sehr gute Marmelade, die ich dann, wie ich mich erinnere, in kleineren Mengen noch mit Tonkabohne und Chili verfeinerte…
Ich war dermaßen überzeugt, dass ich Freunde, Bekannte und Mitarbeiter in Tschechien bat, mir einen einzigen Marillenbaum zu suchen, den ich dann kaufen und mein eigen nennen wollte.
Und wenn möglich, meinte ich, wäre es schön, auch noch einen Walnussbaum zu haben…
„Das gibt es nicht“ war eine erste (offenbar auch in Tschechien übliche) Antwort. Dennoch bat ich darum, weiter die Augen offen zu halten.
Und siehe da: Eines Tages bekam ich eine E-Mail von einem unserer Mitarbeiter mit einem Vorschlag für einen Garten in der Gemeinde Novy Saldorf- Sedlesovice. Das Gärtlein wurde von einer älteren Witwe verkauft, die zu ihrer Tochter nach Prag ziehen wollte.
Während einem meiner Besuche in Tschechien, nahm ich mir die Zeit und traf mich mit der Verkäuferin. Ich erinnere mich sehr gut. Es war im Winter und alles war kahl.
Und dennoch berührte mich der Charme des Gärtleins am „Kuhberg“ sehr. Es war zwar viel größer war, als „nur ein Marillenbaum und eine Walnuss“, derer sogar einige hatte. Und dann waren da noch Rebstöcke. Und noch sonstiges, was ich damals noch gar nicht so richtig erfasste. Das Gärtchen bot zudem einen wunderbaren Blick auf die Altstadt und das Kloster von Znojmo.
So ging für mich ein Traum in Erfüllung, der im Frühjahr noch viel schöner wurde, als alles grün war und die Blüte der Bäume einsetzte:
Erstmals war ich stolzer Gartenbesitzer und hatte dazu noch das ganze Equipment zur Herstellung und Pressung des Weines dazu bekommen!
Auch Freunde, die meinen Garten besuchten, erfassten sofort die Schönheit der Pflanzen und der Lage und waren sofort der Meinung, dass es sich wahrlich um einen „Garten Eden“ handle.
Im weiteren Sprachgebrauch war nur noch von „Eden“ die Rede. Diesen wirklich angemessenen Namen übernahm und werde ihn auch weiter anwenden!
Im Verlauf der ersten Obstgartensaison ergab sich auf Nachfrage, dass meine 100 Reben etwa 50 Liter Wein ergeben könnten. 50 Liter Wein zu erzeugen ergab für mich keinen Sinn, da die Verarbeitung auf rein handwerkliche Art ohne moderne Kellereitechnik erfolgen müsste, was kein Produkt ergeben hätte, das meinen Geschmacksvorstellungen entsprochen hätte.
Um eine nennenswerte Menge Wein herstellen zu können, kaufte ich ich einen weiteren, größeren Garten bei der Gemeinde Unanov. Dieser verfügt über die richtige Menge Trauben und gefällt mir ebenso gut.
Das Brennrecht in Deutschland schrieb vor, dass man in Deutschland Obstbesitzer sein muss. Ich konnte dies nach längerer Suche mit meinem Schwiegervater Kurt und dem Vorsitzenden des hiesigen Obst- und Gartenbauvereins Reisbeck in Rottweil-Neukirch realisieren. Dieser Garten wurde damals noch „Eden 3“ genannt.
Nach und nach kamen 2018 noch 2 weitere Gärten in der Premiumlage „Kuhberg“ in meinen Besitz.
Dies machte auch ein Umbenennen der „Gärten Eden“ erforderlich. Wir sprechen mittlerweile, angelehnt an die Lage Sedlesovice, Unanov und Neukirch von Eden S1-3, Eden U und Eden N.
Auch künftig wird es erforderlich sein, weitere Obstgrundstücke anzupachten oder zu kaufen, um den zollrechtlichen Bestimmungen der EU Folge leisten zu können. Es bleibt also spannend…
Stehe ich in meinem Gärten, so bin ich stets fasziniert vom Leben und dem Mikrokosmos in ihnen. Sie sind für mich ein Sinnbild für die Schönheit der Schöpfung Gottes.
Sie sind aber auch ein Sinnbild für mich, wie sehr der Mensch abhängig ist von der Natur, vom Wetter, vom Regen, von der Kälte, vom Frost von der Wärme und sonstigen Einflüssen.
Ein starker Regen, ein Frost, zu lange Feuchte oder Dürre vernichten die Ernte und die Arbeit eines ganzen Jahres im Handstreich.
Ich habe das Glück, auch ältere Bäume und Rebstöcke zu besitzen.
Betrachte ich die Rebstöcke, so stelle ich fest, dass sie ganz ähnlich sind wie Menschen:
Es gibt junge, wilde, deren Triebe bis ins Uferlose zu wachsen scheinen, es gibt gerade (die so gezogen wurden), es gibt knorrige alte, es gibt Zwillinge, es gibt alte und junge an einem Stock, es gibt welche, die schnell wachsen und welche, die langsam wachsen. Manche wachsen nach oben und manche wachsen zur Seite. Manche tragen viele Früchte, manche tragen wenige Früchte. Manche Früchte sind süß und aromatisch, manche bitter oder sauer….
Fährt man durch die Wein-Landschaft, egal in welchem Land, so fällt einem oft auf, dass zwischen den Reben kein einziges Grashälmchen wächst. Viele sind der Meinung, dass Gras und Kräuter den Reben und somit den Trauben wertvolle Nährstoffe entziehen. Und aus diesem Grund wird der Boden bei vielen Kollegen im besten Fall umgepflügt. Oft werden die Pflanzen um die Reben schlicht abgespritzt. Monsato lässt grüßen.
Und jeder, den man fragt beteuert, dass dies die Rebe schütze und überhaupt kein Gift von der Rebe aufgenommen werde.
Ich persönlich halte diese Aussagen für Humbug und dieses Vorgehen schlicht für unverantwortlich. Das erste, was ich machen ließ war, in meinen Gärten Blumenwiesen ansäen zu lassen. Dabei ist mir eine allgemein gängige Meinung bis dato völlig egal. Ich bin sicher, dass meine Pflanzen am Boden denselben verbessern, die Feuchtigkeit halten, Humus bilden und vielen Kleinlebewesen Schutz und Lebensraum bieten. Meine Reben und Bäume werden es mir danken!
Ausgehend von diesen Gedanken ist es für mich selbstverständlich, meine Produkte nachhaltig zu erzeugen.
Mein Wissen hinkt noch weit hinter dem der alteingesessenen Landwirte und Weinbauern her, habe ich bislang nicht einmal das Wissen eines Hobbygärtners. Ihnen mögen meine Gedanken und mein Vorgehen in meinen Gärten banal oder gar dilettantisch erscheinen.
Ich betrachte es jedoch für mich aber als Chance, meinen eigenen Weg gehen zukönnen, mir meine eigenen Gedanken machen zu können und nicht einem „das hat man schon immer so gemacht“ hinterherlaufen zu müssen.
Viele langjährige Kontakte und mein Schwiegervater Kurt Lutzeier helfen und unterstützen mich hier. So kann wirklich ich neue Wege gehen und alternative Produkte einsetzen.
1. Den Boden mit der Integral-Technik der Fa. Plocher aktivieren.
Die ROLAND PLOCHER integral-technik ist laut Homepage der Fa. Plocher ein physikalisches Verfahren nichtmagnetischer Informationsübertragung zur gezielten katalytischen Aktivierung biologischer oder physikalischer Prozesse.
Sie verwendet keine elektrische, magnetische, chemische, thermische oder radioaktive Energie und entspricht voll den aktuellen wissenschaftlichen Grundanforderungen:
Weitere Infos finden Sie unter https://www.plocher.de
2. Einsatz eines biologischen Düngemittels, das „auf verschiedenen Ebenen“ arbeitet
Wir sind aktuell in der bislang sehr vielversprechenden Testphase eines Produkts, das in der ökologischen Landwirtschaft als hocheffizientes biologisches Düngemittel eingesetzt wird.
Es besteht aus drei Bestandteilen:
3. Begleitende ökologische und energetische Maßnahmen
Unsere Pflanzen, insbesondere die Bäume erhalten regelmäßig eine natürliche Düngung mit Pferdekompost und auch sonst schnitt-technisch die erforderliche Zuwendung.
Auf einem Kurs hatte ich die Freude, ich den Geomanten und Forstwirt Jürgen Franz Oswald kennenzulernen. Jürgen Franz Oswald lebt seit 20 Jahren konsequent ökologisch und naturnah.
Er gab mir folgende Tipps für meine Gärten, die ich nach und nach umsetzen werde:
A. Herstellung und Verwendung von Terrapreta
Terra Preta heißt auf Portugiesisch „Schwarze Erde“ und bezeichnet einen fruchtbaren, tiefschwarzen Boden im Amazonasgebiet. Forscher entdeckten ihn in den 1960er Jahren. Sie standen vor einem Rätsel. Regenwaldboden galt bis dato als karg und nährstoffarm. Und dennoch war der Boden extrem fruchtbar.
Der Boden entstand durch jahrhundertelange Bewirtschaftung. Die Eingeborenen reicherten den Boden mit einem kompostierten oder fermentierten Gemisch an, das aus Pflanzenresten, Dung sowie menschlichen Fäkalien bestand und Kohle aus den Herd- oder Feuerstellen enthielt.
Pflanzenkohlehaltige Produkte tragen zum Humusaufbau und einer deutlich höheren Bodenfruchtbarkeit bei. Grund: Durch ihre poröse Struktur verfügt die Kohle über eine große Oberfläche, in der sich Mikroorganismen ansiedeln und Wasser und Nährstoffe gespeichert werden. Besonders gut entfaltet die Kohle diese Eigenschaften, wenn man sie beim Kompostieren zufügt.
B. Einsatz von selbst angesetzten Jauchen:
C. Die Reste der angesetzten Jauche werden verascht und im Garten ausgebracht
D. Das Anpflanzen von Artischoken als Schutz des Gartens und als Insektenmagnet möchte ich ab 2019 im „neuen“ Gewächshaus in Eden S3 testen
E. Pflanzen von Holunder
Weitere Infos zu Jürgen Franz Oswald finden Sie unter: https://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/zwischen-spessart-und-karwendel/rieberlsuppe-oswald-100.html
4. Einsatz meiner fleißigen Mitarbeiter und Helfer: Einheimische dunkle Erdhummeln „Bombus terrestris“
Leider haben wir auch in Tschechien mit einem großen Bienen- und Insektensterben zu kämpfen.
Im heutigen modernen Obstbau werden zunehmend Hummeln als Bestäuber als Ergänzung zu Honigbienen eingesetzt.
Hummeln haben nach Aussagen meines Lieferanten Behr viele positive Eigenschaften:
Weitere Infos finden Sie unter https://www.bestaeubungsimker.de
Eden S1 liegt auf der Gemarkung Novy Saldorf in der Premiumlage „ Kuhberg“.
Der Garten hat einen wunderbaren Blick auf die Stadt Znojmo Zwischen dem Garten und der Altstadt fließt die Dyie, der Fluss Thaya.
Aus der Thaya stammt das Wasser, das neben Regenwasser die Pflanzen tränkt.
Auf dem Grundstück befindet sich ein kleiner Schopf zum Unterbringen der Gartengeräte, wie auch ein alter Wassertank, in dem früher das Wasser für die Pflanzen gesammelt wurde.
Im großen Walnussbaum wohnt Pedro, der Specht und erfreut mich sehr mit seiner Anwesenheit.
Mittlerweile hat der Spitz seinen Ast, in dem er wohnt dermaßen geschwächt, dass ein richtig fetter Teil davon im Herbst abgebrochen ist. Bin gespannt, wohin er umziehen wird…
Folgende Früchte sind in Eden S1 zu finden: Walnuss, Haselnuss, Weichseln, Kirschen, Marillen, Brombeeren, Pfirsich, Nektarinen, Quitten, Äpfel.
Der kleine Traubenbestand ist gemischt. Er umfasst etwa 100 Reben verschiedener Sorten, die mein Vorbesitzer angepflanzt hat.
Zumeist findet sich Grüner Veltliner und Rheiniesling. Aber auch 2 Esstrauben und einige wenige Stöcke Müller Thurgau konnte ich identifizieren.
An roten Trauben findet sich zumeist die Traube Saint Laurent.
2017 und 2018 habe ich in Eden 1 etwa 300 Rebstöcke Grünen Veltliner nachgepflanzt, die aber leider nur teilweise angewachsen sind. 2019 wird es also den nächsten Versuch geben….
Eden S2 ist das zweitjüngste „Baby“ unter den Gärten in Tschechien.
Er befindet sich 50 Meter links neben Eden S1 und ist sehr schmal und lang geschnitten.
Eden S2 reicht deshalb auch bis an die Straße, die den Fluss Thaya begrenzt. Der ganze Garten ist mit Strom und Spritzwasser aus der Thaya ausgestattet und hat ein charmantes Häuschen mit 2 Zimmern und einem darunter liegenden Keller.
Neben Marillenbäumen befindet sich auf dem Grundstück zu 30% aus weißen Trauben (grüner Veltliner, Muskat, Rheinriesling) und zu 70% roten Trauben (Blauer Portugieser).
Bereits die Ernte 2018 zeigt eindrucksvoll, was die neuen Rotweintrauben vom Kuhberg „können“!
Im unteren Teil des Gartens auf Niveau der Thaya befindet sich ein kleines Pumpenhaus und ein wildes Baumgestrüpp. Hier werden wir den Wildwuchs eindämmen und fällen und den Boden verebnen.
Einzig meinen lang ersehnten Holunderbusch werde ich stehen lassen. Wenn hier bald der Garten sauber zugänglich sein wird, möchte ich darüber nachdenken, ob dies nicht ein geeigneter Ort für das Graben eines Weinkellers sein könnte.
Die restlichen Bäume sind von Grund auf zu sanieren und zu schneiden und auch hier ist es erforderlich, den Boden zu verebnen und eine Blumenwiese anzusäen.
Leider ist mein Nachbar, dem das Grundstück zwischen S1 und S2 gehört, nicht allzu gut auf mich zu sprechen, da er nun durch mich nach rechts und nach links begrenzt ist…..
Aus diesem Grund kann ich auch seinen Gartenzugang nicht nützen. Dieser wurde bislang gemeinsam genützt. Deshalb werde ich im Frühjahr 2019 einen eigenen Zaun mit Tor anbringen lassen.
Dazu sind neben den gärtnerischen Arbeiten umfangreiche Sanierungen am Wassersystem, wie auch am schmucken Häuschen erforderlich und vieles Alte und Herumliegende muss entsorgt werden.
Eden S3
Der letzte Garten, den ich 2018 kaufen durfte, liegt etwa 100 Meter rechts von meinem Garten Eden S1. Er ist total verwildert, ungepflegt und die Reben ungeschnitten. Zwischen den Reben ist halbmeterhohes Gras, die Bäume sind verwildert – und dennochhat auch dieser Garten einen unwiderstehlichen Charme.
Ein kleines Häuschen mit einem Schuppen und auch ein kleines Gewächshaus befinden sich auf dem Grundstück.
Hier muss erst einmal richtig gehend gerodet werden, bevor eine effektive Bestandsaufnahme erfolgen kann. Auch hier 2019 sind die grundsätzlichen Boden- und Gebäudesanierungsmaßnahmen durchzuführen
Der Garten hat Zugang zu Wasser aus der Thaya und auch Strom befindet sich im Garten.
Ich bin mir sicher: Auch dieser Garten wird ein Schmuckstück analog zu den anderen Gärten werden!
Die alten Reben sind zwar ungepflegt, aber gesund und versprechen einen guten und schmackhaften Ertrag.
Eden U befindet sich auf der Gemarkung der Gemeinde Unanov, welches ebenfalls in Südmähren gelegen ist
Der Garten verfügt über ein eigenes Häuschen, einen kleinen Schopf und eigenes Wasser, das sehr tief heraufgepumpt werden muss.
Folgende Früchte sind in Eden 3 zu finden: Walnuss, Marille, Äpfel, Himbeeren, Johannisbeeren und etwa 1100 Weinreben.
Auch hier sind blaue und weiße Trauben gemischt.
Weiße Sorten sind Roter und Grüner Veltliner und Rheinriesing. Wenige Reben Müller-Thurgau sind dazwischen.
Rote Sorten sind Saint Laurent und Welschriesling.
Mein Garten Eden N befindet sich in Rottweil-Neukirch auf der Gemarkung Zepfenhan.
Um in Deutschland ein Brennrecht zu erhalten, war es bis 2017 erforderlich, dass man in Deutschland Obstbesitzer ist, was ich nach längerer Suche dort realisieren konnte.
Folgende Früchte sind in Eden N zu finden: Zwetschgen, Pflaumen, Birnen und Äpfel